Bildung für Nachhaltige Entwicklung
Lernen Wissen zu erwerben – Lernen zu handeln – Lernen in Gemeinschaft zu leben – Lernen zu sein – Lernen zu lassen
Eine große Spannweite an Schulen einbeziehen
Aus der bisherigen Zusammenarbeit mit Schulen haben wir ein differenziertes Bild gewonnen, inwieweit nachhaltige und entwicklungspolitische Bildungsaspekte eine Rolle spielen. Die Spannweite ist groß, denn auf der einen Seite gibt es Schulen, die bereits einen ermutigenden Entwicklungsstand erreicht haben und aus Ihrer Best Practice inspirierend auf andere Schulen wirken. Dieses Lernen "jenseits des eigenen Tellerrands" wollen wir im ¡Change School! Projekt aufmerksam unterstützen und als Erfahrungs-Pool für andere nutzbar machen.
Auf der anderen Seite gibt es Schulen, die nachhaltige Themen behandeln, daraus aber noch keine strukturellen Schlussfolgerungen ziehen. Beispielsweise gibt es Schulen, an denen Projekte der Mülltrennung und Müllvermeidung etabliert sind, jedoch Ansatzhebel für eine ressourcenschonende Warenproduktion nicht thematisiert werden.
Dies gilt auch für den Spannungsbogen zwischen Wachstumsparadigma und Subsistenzstrategie: Nachhaltige Wirtschaftsformen für lokale Gemeinschaften, die im Globalen Süden verbreitet sind, werden von Schüler:innen meist nicht als struktureller Faktor für ihre Veränderung verstanden.
Mit Neugier und forschendem Lernen zu spannenden Themen
Folglich wollen wir neue Summit-Themen integrieren, wie beispielsweise das strukturelle Spannungsverhältnis zwischen Macht und Ohnmacht, zwischen Staat und Gesellschaft und zwischen Team und (Schul-)Organisation. Auch Debatten zu "echtem Wohlstand", wie sie von Vivian Dittmar (Autorin und Impulsgeberin für kulturellen Wandel) angestoßen wird, sowie zu Keimformen eines freien, fairen und lebendigen Wirtschaftens mit ressourcensparender Ökonomie von Gemeingütern, wie sie von der Commons-Bewegung verbreitet werden, gehören dazu.
Mit einer Haltung der Neugier und des forschenden Lernens wie die Filmemacher Dion und Laurent, die vor mehr als sechs Jahren sich für Ihr Filmprojekt "Tomorrow – Die Welt ist voller Lösungen" auf eine globale Erkundung begaben, sollen die ¡Change School! Summits Anstoß geben, um neue Entwicklungen im Wirtschaften und Ressourcenverbrauch global aufzuspüren und insbesondere jungen Menschen aufzuzeigen, wofür es sich lohnt zu kämpfen.
Wir zeigen das, was bereits positiv verändert wird und ordnen es in den gesellschaftspolitischen Zusammenhang ein. Die Partizipation im Wissenserwerb und im Handeln spielt dabei für die jungen Menschen eine große Rolle. Deshalb sprechen wir u. a. Schulen an sozial benachteiligten Standorten und Menschen mit besonderen Bedarfen mit unseren Projektelementen des forschenden Lernens an.
Verständigung über Zusammenhänge: Krieg und Klimakrise
Der seit Februar 2014 andauernde und seit Februar 2022 verschärfte Krieg in einem Teil Europas und die damit einhergehende Verknappung im Handel mit Grundnahrungsmitteln wie Getreideerzeugnisse und Speiseöle zeigt extreme Auswirkungen auf Länder des globalen Südens, die bislang in Schulen kaum thematisiert werden.
Deshalb wollen wir den Globalen Zielen Nr. 2 (Kein Hunger) und Nr. 16 (Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen) ein stärkeres Gewicht auf dem Summit geben, indem wir uns z. B. mit der Resolution 2417 des UN-Sicherheitsrats zum Kreislauf zwischen Hunger und kriegerischen Konflikten in Zusammenarbeit mit Schulen aus den besonders betroffenen Ländern befassen.
- Global Goal 2: Zero Hunger
- Global Goal 16: Peace, Justice and Strong Institutions
- Resolution 2417: Protection of civilians in armed conflict